Leseprobe Gedichte
Mein treuer Freund
© C.Gabriel
Komm her mein Schatz, so sagt´ ich oft
Zu meinem treuen Freunde auf vier Pfoten.
Wo ich bin, da ist auch Dein Platz.
Respekt sei Dir geboten.
Bin ich mal traurig oder krank,
So hab ich Dich doch, Gottseidank.
Du kannst nicht reden, schaust mich nur an.
Du bist ein Segen, mein Talisman.
Gemeinsam gehn wir durch Dick und Dünn.
Gemeinsam macht das Leben Sinn.
Solang, mein Freund, Du bei mir bist,
Mein ganzes Glück vollkommen ist.
Gestrampelt sind wir auf vielen Wegen.
Doch alles mal zu Ende geht.
Geh hin in Gottes reichem Segen,
So wie ein Blatt im Wind verweht.
Ich dank Dir für die schönen Jahre.
Ich will nicht gar so traurig sein.
Sind sie auch schwer die kommenden Tage.
Bald werden wir wieder beisammen sein.
Du bist mir nur vorausgeeilt
Auf einem Weg, den wir alle gehn.
Und irgendwann kommt auch meine Zeit.
Dann werden wir uns wiedersehn.
Für DICH kleiner Hund
brenn ich an ein Licht
Vergiß auch Du Dein Frauchen nicht.
Hab nochmals Dank für all die Zeit
In Freude, Glück und Traurigkeit.
Mein Freund der Baum
© Carla Gabriel
Mein Baum, Du bist gegangen
Ich spürte Deinen Schrei!
Jedoch wußt´ damit nichts anzufangen.
Mein Herz, es bricht entzwei.
Am äußeren Eck des Friedhofzaunes
hast du gestanden.
Ich erinnere mich noch des halbhohen Baumes,
als unsere Seelen sich fanden.
Jeden Schlag, den ich ertrug,
jeden Wutausbruch der Mutter –
alles teilte ich Dir mit –
warst wie ein großer Bruder.
Und wenn ich weinend dich umarmt,
fühlt ich mich so geborgen.
Manchmal sogar gewarnt
vor großem Kummer und Sorgen.
Aber ich lachte auch mit Dir
über Streiche, die ich trieb,
denn ich erzählte sie alle Dir.
Und nichts Dir verborgen blieb.
Auch, als ich aus dem Elternhaus ging
führte mein erster Weg mich zu Dir.
Und als ich zu weinen anfing,
spürte ich die Seelenumarmung von Dir.
Ich wußte, ich würde wiederkommen!
Immer und immer wieder zu Dir.
Denn nur von Dir hab ich Trost bekommen.
DU warst und bist ein Teil von mir.
Alle Höhen und Tiefen
Hast Du mit mir durchlebt.
Egal, wie oft meine Tränen liefen.
Sie zu trocknen, warst Du bestrebt.
Faßt untröstlich des Vaters Tod,
der Mutter Geist umnachtet.
Meine Seele war in größter Not.
Du hast auf mich geachtet.
Und wenn ich weinend Dich umarmt
Fühlt ich mich so geborgen.
Ein letzter Weg nun zum Elternhaus
Schon längst steht es verlassen und leer.
Nur noch die Mülltonnen raus,
Dann komm ich nimmer mehr her.
Und ich nutzte die Gunst der Stunde.
Wollte zu Dir eilen.
Von der Liebe hatt´ ich eine tiefe Wunde.
Du solltest sie mir heilen.
Ich brauchte Deinen Trost so sehr
Du großer, starker Seelenbaum.
DOCH OH WEH
Wo Du einst standst, stehst Du nimmer mehr.
Ich traute meinen Augen kaum!
Im Stamme weggebrochen.
Einen Meter über der Erden.
Ich bin innerlich zerbrochen.
WAS soll nun werden?
Weißt Du noch, wie ich Dir sagt?
„UND KOMMT EINMAL DER TAG FÜR DICH –
SO GEH AUCH ICH“
Leb wohl geliebter Seelenbaum Wir sehen uns bald wieder.